Vor wenigen Tagen gedachten alle, die der großen Alfred-Delp-Schulgemeinschaft angehören oder ihr zugetan sind, ihres Schulpatrons Alfred Delp. Am 2. Februar begingen sie den inzwischen 80. Todestag dieses großen Mannes, der „seiner“ Hargesheimer Schule durch sein Leben und sein Wirken Vorbild und Beispiel war und ist.
Warum entschied sich die Elterngeneration, die diese christliche Schule planten und im Jahre 1972 tatsächlich gründeten, für den Namen dieses Theologen? In „Eltern gründen eine Schule. Dokumentation“ kann man Folgendes lesen: „Von seinen Freunden und ehemaligen Schülern wird über ihn berichtet, er habe eine ‚seltene Jugendfrische, Unbekümmertheit und Natürlichkeit‘ sein eigen genannt. (…) Später als Pfarrer der Hl. Blut-Pfarrei München-Bogenhausen konnte er sich seinem Auftrag ebensowenig entziehen wie vordem: Kritiker und Mahner seiner Zeit zu sein, obwohl ihm die Gefährlichkeit seines Tuns sehr wohl bekannt war. Seit 1942 gehörte Pater Delp dem Kreisauer Kreis an, dessen Mitglieder u.a. Helmut Graf von Moltke, nach dessen Familiengut Kreisau man den Kreis benannte, sich Gedanken um den geistigen und sozialen Wiederaufbau Deutschlands auf dem Fundament des Christentums machten. (…) Im Juli 1944 wurde Pater Delp in München verhaftet, man war ihm Hochverrat vor. Dazu schreibt Dr. Eugen Gerstenmaier, der selbst zu den Kreisauern gehörte und verhaftet worden war: ‚In Wahrheit ging es in diesem Prozess gegen Moltke, Delp und die anderen Kreisauer auch gar nicht um erwiesene oder unerwiesene Straftaten, sondern es ging um die Aburteilung und Vernichtung einer Gesinnung und Haltung, die das Dritte Reich nicht ertragen konnte.‘ (…) Der Name dieses Mannes soll nun für immer über unserer Schule stehen, gleichsam als Vorbild, als Wegweiser und Richtschnur. Mit Recht wird man uns fragen: Was kann er jungen Menschen unserer heutigen Zeit bedeuten, haben damals nicht viele tapfere Menschen den gleichen grausamen Weg gehen müssen, gehört nicht das ‚tausendjährige Reich‘, dessen Opfer er wurde, bereits der Vergangenheit an? Soll man die schwere Schule, in die sich unser Volk damals verstrickt hat, nicht endlich ruhen lassen?- (…) In Alfred Delp erleben wir einen Menschen, der uns tief durchdachte, gehaltvolle Worte hinterlassen hat, deren Wert und Echtheit aber besiegelt wurden durch das Opfer seines Lebens, das er mutig, fast selbstverständlich, seinem Herrn nachfolgend, in einem vor der Welt schmachvollen Tod hingab! Somit scheint er uns berufen, seine Gedanken an heutige junge Menschen weiterzugeben“ (1970, S.30f.).
Befragt man die eben angesprochenen jungen Leute auf ihren Schulpatron, hört man folgende Antworten und Gedanken (hier Schüler der 8. Jahrgangsstufe):
Emil K.: Ich finde die Geschichte Alfred Delps sehr spannend und bewegend. Vor allem bewundere ich den Widerstand, den er dem damaligen Nazi-Regime bot. Alfred Delp wurde ebenfalls nur kurze Zeit später verhaftet, doch er wies Mut und Vertrauen in Gott auf. Er wusste, dass er sterben würde, doch trotzdem blieb er seinem Glauben treu und predigte im Gefängnis. Er wurde einem unfairen Gerichtsprozess unterzogen und vom Blutrichter Roland Freisler zum Tode verurteilt. Ich finde, unsere heutige Gesellschaft kann und muss sich ein Beispiel an seinem Vorbild nehmen. Bewundernd vor allem ist, dass er seinem Glauben trotz seines bevorstehenden Todes treu blieb. Seine Geschichte ist bewegend und ich selbst hinterfrage mich selbst, ob ich nicht mehr für den Glauben machten könnte. Ich würde gerne mehr von seiner Zeit vor dem Krieg erfahren und auch mehr über die im Widerstand.
Emelie: Lieber Alfred Delp, ich bewundere sehr Ihre Art zu glauben; wie Sie sich gegen Adolf Hitler gestellt haben. Selbst in schweren Zeiten, wie z.B. den Kriegszeiten, haben Sie weiterhin täglich gebetet und Ihren Glauben an Gott weitergeführt (gestärkt) haben. Als Sie in ein Gefängnis gesperrt worden waren, haben Sie für alle Menschen dort gepredigt und die Kommunion verteilt, obwohl es Ihnen verboten war. Bis zu Ihrem Tod haben Sie gebetet. Ich finde es sehr beeindruckend, wie Sie Ihren Glauben ausgelebt und die Menschen damit erfreut haben. Trotz der Tatsache, dass Ihr Leben so kurz war, haben Sie es vollkommen dem Glauben gewidmet. Ich finde, mehr Menschen sollten auf Sie aufmerksam gemacht werden. Sie sind ein sehr gutes Vorbild und man sollte sich „eine Scheibe“ von Ihnen abschneiden.
Ivo: Lieber Herr Delp, ich entschuldige mich vorab schon einmal, wenn ich Sie duze. Ich bin zuerst einmal stolz darauf, eine Schule besuchen zu dürfen, die Ihren Namen trägt. Außerdem finde ich es schön, wie barmherzig Sie sich für Ihre Mitmenschen einsetzten. Bewundernswert dabei ist, dass Sie nicht unterschieden haben zwischen Jude und Nicht-Jude, was für die Zeit nicht selbstverständlich ist. Sie schlossen sich der Widerstandsbewegung um Graf Stauffenberg an. Nach seinem Attentat auf Hitler wurden Sie gesucht, Herr Delp, und gefunden. Aber durch Ihre Bindung zu Gott sind Sie ohne Angst
Benjamin: Alfred Delp: sein Umgang mit dem, das er durchmachte, sein fester Glaube an den Glauben, sein Widerstand gegen die Nazis, all das war beeindruckend: Wie konnte er so gelassen auf das letzte Wort des Richters reagieren, er wusste, dass der Tod kommt, und es war ihm egal, er hielt an seinem Glauben fest, obwohl es verboten war. Er hatte den Mut, sich zu widersetzen, er wollte nicht anders. Sein Märtyrertod am Galgen wird nie in Vergessenheit geraten.
Lara: Alfred Delp. So heißt unser Schulpatron. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Namen? Was machte ihn so besonders, dass eine ganze Schule nach ihm benannt wurde? Alfred Delp lebte während des Nationalsozialismus und gehörte einer Gruppe von Widerstandskämpfern an, da er der festen Überzeugung war, dass deren Ideologie nicht dem Willen Gottes entsprach, obwohl die Kirche häufig etwas anderes predigte. Nach einem misslungenen Attentat auf Hitler wurde er gefasst und in ein Gefängnis verfrachtet, doch selbst dort wurde sein Wille nicht gebrochen. Noch immer hielt er Gottesdienste und teilte die Heilige Kommunion aus, obwohl es verboten war. Mit gefesselten Händen schrieb er noch einen Brief an sein neugeborenes Patenkind Sebastian, das er nie kennenlernen durfte, indem er den Jungen ermutigte, seinem Namen Ehre zu machen. Wenige Wochen vor Kriegsende wurde er am Galgen hingerichtet. Ich bin stolz, dass unsere Schule nach einer so beeindruckenden Persönlichkeit benannt wurde. Es gibt nur wenige Menschen, die ihren Glauben so intensiv auslebten, wie er es tat, obwohl der Rest der Gesellschaft einer ganz anderen Überzeugung folgte und nicht davor zurückschreckte, jene zu beseitigen, die ihre Überzeugungen nicht teilten oder nicht ihrem Ideal entsprachen. Im Namen Gottes leistete Alfred Delp bis zu seinem letzten Atemzug Widerstand, ungeachtet der Entbehrungen, die das für ihn brachte. Er lebte seinen Glauben stärker aus als jeder andere, den ich kenne, und tat immer alles, um das Richtige zu tun. Deshalb bin ich so stolz, ihn als Schulpatron zu haben.
Leander: Alfred Delp war ein sehr christlicher und unglaublich mutiger Mensch, der in der Zeit des Nationalsozialismus lebte und sich gegen diesen stellte. Er war evangelisch, kehrte sich bald jedoch dem katholischen Glauben zu und wechselte schließlich die Konfession. Alfred Delp wurde Priester und leistete mit Graf von Stauffenberg Widerstand. Alfred Delp wurde verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Dort hielt er sogar noch Gottesdienste. Am 2. Februar 1945 wurde Alfred Delp hingerichtet. Ich bewundere unseren Schulpatron dafür, dass er niemals aufgegeben hat. Trotz all der Schrecken hatte er keine Angst und äußerte seine Kritik, egal wie sehr er dafür bedroht und bestraft wurde. Er zweifelte nie an Gott, auch wenn andere in dieser Zeit keinen Gott mehr sahen und den Glauben aufgaben. Alfred Delp ist ein Märtyrer der Freiheit. Er hatte vor nichts Angst und stellte sich gegen den Nationalsozialismus, denn er wusste: Gottes Kraft geht alle Wege mit!
Philipp R.: Lieber Alfred Delp, nicht ohne Grund sind Sie unser Schulpatron. Damals, in der Zeit des Nationalsozialismus, konnten Sie vielen Menschen helfen, obwohl die damalige Macht sehr groß war. Du, ich hoffe, ich darf Sie duzen, warst ein treuer Priester, weil du deinem Glauben treu geblieben bist, obwohl die Nazis und Hitler die Juden und viele Beeinträchtigte beseitigen wollte. Deshalb bist du wahrscheinlich dem Widerstand beigetreten. Wie du dich da für die Juden und viele weitere eingesetzt hast, ist bewundernswert, weil die meisten sich nicht einmal getraut hätten, sich ein wenig den Nazis entgegenzusetzen. Selbst als du im Gefängnis saßt, hattest du dich den Wächtern widersetzt und hast nicht die Hoffnung aufgegeben, dass der Nationalsozialismus enden wird. Dabei hätten viele schon lange die Hoffnung aufgegeben und auch ihre Freunde verraten. Aber du hättest sie nicht nur verdeckt gehalten, sondern dich dafür eingesetzt, sie zu beschützen. Ich bin stolz darauf, dich als Schulpatron zu haben. Du passt zu unserer Schule, weil du uns Hoffnung gibst. Das sieht man an deiner heldenhaften Geschichte, dein Philipp (Schüler der nach dir genannten Schule).
Lina: Lieber Alfred Delp, ich finde es sehr beeindruckend, wie Sie damals gelebt haben. Sie haben Ihre eigene Meinung geäußert und versucht, diese durchzusetzen. Trotz des Widerstands haben Sie an Ihrem Glauben festgehalten und Ihre Meinung nicht geändert, obwohl viele dagegen waren. Es fasziniert mich, wie mutig Sie waren, und ich bewundere Ihr Selbstbewusstsein. Heute sind Sie ein Vorbild für unsere Schule, da wir alle wissen, was Sie früher getan haben. Sie waren gegen den Nationalsozialismus und viele Menschen schätzen Sie dafür. Früher hätte nicht jeder seine Meinung gesagt, aber Sie wollten es. Ich finde das sehr stark und sehe Sie, wie viele andere auch, als Vorbild. Ihre Ehrlichkeit und Ihre Verbindung zu Ihrem Glauben beeindrucken mich sehr. Auch als Sie Ihr Todesurteil erhielten, haben Sie sich nicht unterkriegen lassen und sind Ihrem Glauben treu geblieben.
Sie haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, für das einzustehen, was richtig ist. Auch heute sollten wir uns von Ihrem Mut inspirieren lassen. Wenn wir sehen, dass Ungerechtigkeit geschieht, sollten wir nicht wegschauen, sondern aktiv handeln. Jeder von uns kann einen Unterschied machen, wenn wir uns für die Werte der Menschen einsetzen. So können wir eine bessere Welt schaffen, genau wie Sie es getan haben.
Jule: Lieber Alfred Delp, ich finde es sehr bemerkenswert, wie Sie damals gegen die Nationalsozialisten Widerstand gezeigt haben, dass Sie sogar nach Ihrem Todesurteil Ihrem Glauben treu geblieben sind, denn es war Ihnen nicht wichtig, welche Folgen Sie deswegen trügen. Viel wichtiger war es für Sie, sich selbst treu zu bleiben und das anderen zu vermitteln. Das bewundere ich sehr an Ihnen und genau deshalb bin ich froh, dass gerade Sie unser Schulpatron sind, denn heutzutage bräuchte man viele Menschen wie Sie. Der Glauben ist vielen nämlich überhaupt nicht mehr wichtig und man macht Scherze darüber, wenn es um Ausländer geht oder um ihr Wahlverhalten, denn sie wissen nicht, was dies bedeutete. Genau das finde ich schlimm, denn sogar Zeitzeugen sagen, es hat genau so angefangen, doch das wird einfach nicht ernstgenommen, als wäre es unwichtig oder bedeutete nichts. Ich wünsche mir, dass man diese Dinge in Zukunft ernstnimmt, Prioritäten setzt, so wie Sie, und etwas dagegen tut, auch wenn man sich so machtlos fühlt.
Lennart: Alfred Delp – ein tapferer Widerstandskämpfer gegen das damalige Naziregime. Er war ein Mensch wie jeder andere, wie du und ich. Er engagierte sich sein ganzes Leben lang für Frieden und seinen Glauben, denn er war anfangs evangelisch, doch konvertierte dann zum Katholizismus und wollte immer mehr erfahren. Dann kamen die Nazis und es änderte sich alles. Adolf Hitler ergriff die Macht und er wollte seinen Willen brutal (wenn es sein musste) durchsetzen. Spätestens, als das Ermächtigungsgesetz vollzogen wurde, war Alfred Delp klar, dass er niemals Hitler unterstützen könnte, und er schloss sich dem Kreisauer Kreis an. Fast wäre der Anschlag gegen Hitler geglückt, die Mitglieder des Kreisauer Kreises mit Alfred Delp in seinen Reihen gerieten ins Visier der Mächtigen. Selbst im Gefängnis legte er sich ständig mit den Aufsehern an, am 2.2.1945 vollzog man das Todesurteil an ihm. Delp wurde erhängt und seine Asche auf einem namenlos bleibenden Feld verstreut. Alfred Delp hatte so viel Mut in sich, er spielte mit seinem Leben, denn, wenn man einmal ehrlich ist, traute sich das vermutlich niemand. Man kann auf den ersten Blick, wenn man von seiner Geschichte hört, vielleicht denken: „Ach, das könnte ich auch.“ Doch niemand von uns hat diese schreckliche Zeit miterlebt und kann sich wirklich ein Bild von Delps Situation machen. Ein Grund mehr, warum wir ihn immer in unserem Herzen behalten müssen und stolz darauf sein können, einen so mutigen und selbstbewussten Mann als Schulpatron haben zu dürfen!
Rektor Michael Max vom Päpstlichen Institut Santa Maria dell’Anima in Rom würdigt Alfred Delp anlässlich der Messe am 2.2.2025 – Darstellung des Herrn – folgendermaßen: „Heute denke ich an einen Menschen, der auf den Tag genau vor 80 Jahren in Plötzensee in Berlin in den letzten Wochen des Naziregimes von den Nationalsozialisten umgebracht wurde. Der Jesuit Alfred Delp hat heute seinen 80. Todestag, den 80. Jahrestag seines Martyriums. Er war ein Mensch, der die Welt in all ihrer Dunkelheit und das Menschsein in all seiner Abgründigkeit erlebte und doch auf das Licht vertrauen konnte und in seinem Herzen davon überzeugt war, dieses Welt, diese Gesellschaft, diese Menschheit mit Gott an ihrer Seite dreht sich, bewegt sich in das Licht hinein und bleibt nicht im Dunkel und Abgrund verschlossen. Er dachte voraus an eine neue Gesellschaft, an eine gerecht, an einen neuen Aufbau seines Heimatlandes. Das wurde ihm als Hochverrat ausgelegt und so brachte man ihn um. Ein Zeuge des Lichtes, ein Zeuge Christi, Schwestern und Brüder, ein aktueller Zeuge auch für unsere Zeit! Gehen wir hinaus, gehen wir ins Licht! Übernehmen wir Verantwortung in dieser Welt, in dieser Gesellschaft! Da hinein hat Gott uns gerufen. Lassen wir uns von Dunkelheit und Abgründigkeit in dieser Welt nicht entmutigen und nicht verängstigen. Bleiben wir nicht eingeschlossen in unseren Kammern. Wir sind es, die es in dieser Welt braucht. Lassen wir uns immer wieder tragen , immer wieder neu von Gottes Bund, der nicht alt wird in Christus, jeden Tag neu, mit jeder aufgehenden Sonne diese Welt gestalten möchte. Der Bund, in dem auch wir ins Licht gerufen sind und zum Leben.
Mit gefesselten Händen in seiner Todeszelle schreibt Alfred Delp noch diesen Satz, den so viele Menschen seither im Herzen tragen: : ,Lass‘ uns dem Leben trauen. Lasst uns dem Leben trauen, weil Gott es mit uns lebt.‘“
Gesamtschulleiter Frank Klemm rundet all diese Gedanken zur Person Alfred Delp ab: „Alfred Delp war schon zu seiner Lebenszeit ein besonderer Mensch, der aneckte und auf seine Weise unangepasst war. Er hat seinen Lebensweg gesucht und ist ihn dann bewusst gegangen: von Kindheit und Jugend an, während seiner Arbeit als Priester in München und Teil des Kreisauer Kreises bis zu Gefangenschaft und Prozess in Berlin. Er hat gerungen mit jeder Entscheidung, es sich nicht leicht gemacht. Richtschnur war dabei für ihn das christliche Menschenbild. Er sah seine Zeit, er sah die Menschen, den Staat, die Institutionen, auch die Kirche, und überlegte, wie es mit seiner Zeit so weit kommen konnte und wie es wieder besser werden kann. Hierzu ließ er sich auf den Kreisauer Kreis ein und trat dort mit Menschen verschiedenster Überzeugung in den konstruktiven Austausch. Allein seine Ideen schienen dem damaligen Staat so bedrohlich, dass er erhängt und seine Asche zerstreut wurde, damit niemand sich mehr an ihn erinnert.
Was mich neben seiner Konsequenz, beharrlich und zugleich ein Suchender zu bleiben, immer neu beeindruckt, ist sein unerschütterlicher Glaube an Gott, auch als er in der Todeszelle saß. „Gottes Kraft geht alle Wege mit.“ Ein Satz wie ein Gebet.
Zum anderen beeindruckt mich sein ebenso ausgeprägter Glaube an den Menschen. Obwohl er den Schrecken sieht, den die Menschen seiner Zeit gegeneinander ausüben, sieht er eine Chance für die Zukunft. Er erkennt: Staat, Gesetze, Verordnungen können immer nur so gut sein, wie die Menschen es sind. Deshalb ist für ihn Erziehung der Schlüssel für eine menschenwürdige Gesellschaft: ,Erziehung zur Selbstständigkeit, Verantwortung, Urteilsfähigkeit, Gewissensfähigkeit,… Bildung zur Sache, zum Menschen, zu Gott hin.‘ Die Betrachtungsweise Alfred Delps bleibt auch heute ein lohnenswerter Ansatz, wenn wir uns Sorgen um unser Land und die Politik weltweit machen: Wie kann es eigentlich dazu kommen, dass Unmenschlichkeit und Egoismus hoffähig werden? Der Weg, den Alfred Delp aufweist, ist eine große, aber großartige Aufgabe, insbesondere für eine Schule, die seinen Namen trägt.“
Autorin: Claudia Römer
Foto: Sonja Bachmann