Knapp 30 Erstklässler der Grundschule Hargesheim erwarteten neugierig und aufgeregt den Besuch, den ihnen ihre beiden Lehrerinnen Frau Gehrke-Schröder und Frau Becker angekündigt hatten: Die Jugendlichen der Alfred-Delp-Schule, allesamt erfahrene Lesescouts, sollten an diesem Montagmorgen mit einem prall gefüllten „Vorlese-Sack“ vorbeischauen.
Doch welches Buch hatten sich die jungen Leute im Vorfeld wohl ausgesucht? Ob man es vielleicht sogar schon kannte? Nun, das Geheimnis sollte schon bald gelüftet werden. Im Mehrzweckraum der Grundschule machten es sich die Kinder gemütlich. Das Programm konnte losgehen. Mittels eines Kamishibai-Theaters, eines „Bühnenmodells aus Holz für das angeleitete gesellige Erzählen, in dem eine kindorientierte Geschichte in szenischer Abfolge von Bildern präsentiert wird“, sprachen die Siebt- und Achtklässler, begleitet von den Pädagogen Susanne Schnörr und Claudia Römer, zu den Kleinen. Gezeigt und gelesen wurde die Geschichte des kleinen Armstrong, der zum Mond reiste. Doch wer war dieser Armstrong? Diese Frage sollte rasch gelöst werden: „Ein kleiner Schritt für Armstrong – ein großer Schritt für die versammelte Mausheit!“ Einst war es eine Maus namens Lindbergh, die das Fliegen erlernte, und dem es gelang, den Atlantik zu überqueren. Jetzt aber setzte sich die abenteuerliche Geschichte der Mäuseluftfahrt fort: Entgegen anderslautender Meldungen war es gar kein Mensch, der als erster den Mond betrat, sondern der kluge und risikofreudige Mäuserich Armstrong! Sein Hauptanliegen war es, seinen Mäusekollegen zu zeigen, dass der Mond eben doch kein Käse war, also baute er sich eine Rakete, mit der die Reise viele, viele Kilometer von seiner Heimat entfernt beginnen konnte.
Abwechselnd lasen die Jugendlichen den Text zu den Bildkarten vor und bezogen dabei die Erstklässler in das Geschehen ein. Interaktiv agierten sie, stellten Fragen zu dem Gehörten, gaben Antworten oder entführten einfach in die Welt der Fantasie. Aufmerksam lauschten die Kinder diesen Ausführungen und zeigten sich begeistert. Als anschließend noch niedliche Mäuse aus Klopapierrollen, Tonpapier und Pompoms gebastelt wurden, waren alle mit Feuereifer dabei. Ein Mäuschen war hübscher anzusehen als das nächste.
Allen Beteiligten war klar, dass dies nicht das letzte gemeinsame Projekt bleiben sollte! Die Kinder und Jugendlichen freundeten sich in Windeseile an, genossen das Lesen und Vorlesen und freuten sich an der entstandenen Mäuseparade, die Armstrong, „die erste Maus auf dem Mond“, in Erinnerung behalten lässt. Die liebevollen Zeichnungen und berührende Erzählung vom ersten abenteuerlustigen Mäuse-Astronauten betteten die beiden Stunden gemeinsamen Tuns perfekt ein. „Diese Kooperation kann gerne weitergehen!“, war der einhellige Tenor.
Autorin: Claudia Römer