Sieht man die elfjährige Leni Reithofer aus Hüffelsheim, sie besucht die 6. Klasse an der Hargesheimer Alfred-Delp-Schule, so bemerkt man sofort ihre Körperspannung.
Aufrecht und drahtig nähert sich die junge Dame, die sich bereits als erfolgreiche Trampolinspringerin einen Namen in der Szene macht. Leni, Tochter Stefan Reithofers, einst in Bad Kreuznach und darüber hinaus bekannter Vizeweltmeister mit seiner Mannschaft in eben dieser Sportart, tritt peu à peu in die Fußstapfen des Vaters und strahlt, sobald sie vom Trampolin spricht, vor Begeisterung. Schon im zarten Altern von fünf Jahren stand Leni erstmals auf ihrem Sportgerät. Früh wurde sie Mitglied des MTV Bad Kreuznach, wo noch immer ihre sportliche Heimat liegt. „Man kann springen. Salti gehören zu unserem Programm. Hoch in der Luft zu sein, ist cool. Man sieht alles!“, schwärmt Leni. Bei neuen Sprüngen, die sie vorsichtig und gesichert trainiert, verspürt sie etwas Angst, doch je routinierter sie wird, umso glücklicher ist sie. Daneben gehört auch Krafttraining zu Lenis Alltag, Klimmzüge, Liegestützen, „Taschenmesser“ (zur Stärkung der Bauchmuskeln), Rolle und vieles mehr. 10 bis 15 Minuten pro Einheit verbringen die Sportlerinnen und Sportler damit, insgesamt sind sie etwa zwei Stunden auf dem Trampolin. „Hopste“ Leni anfangs nur auf dem Gerät herum, „Ballett war nicht meines“, war die Leidenschaft recht bald geweckt. Wie erfolgreich die junge Trampolinspringerin trotz ihres zarten Alters ist, zeigt die Tatsache, dass sie bei den Deutschen Meisterschaften im vergangenen Jahr 2023 den dritten Platz und im Synchronspringen gar 4. geworden ist. „Im März war ich in Holland, wo ich Zweitbeste bei einem internationalen Wettbewerb wurde!“, freut sie sich. „Es gibt Pflicht-Schraubensalti, Die Kür darf man sich selbst aussuchen. Natürlich bietet man vor allem die Sprünge an, die man sicher kann. Bei kleineren Wettbewerben kann man schon `mal Neues ausprobieren“, erzählt Leni. „Eine Übung besteht aus zehn Sprüngen. Man versucht immer, sein Bestes zu geben!“, ergänzt das junge Mädchen. Im Finale erhalte man stets eine neue Chance, verrät Leni, hier werde immer bei 0 begonnen. „Nur hautfarbene Unterwäsche und weiße Socken dürfen getragen werden. Ob wir auch Schläppchen anziehen, entscheidet jede und jeder für sich!“, meint Leni. Sie selbst bewegt sich niemals nur mit Söckchen auf dem Trampolin. Wenn Trampolinturner wie Fabian Vogel bei den Olympischen Spielen teilnehmen, dies wird im Sommer in Paris der Fall sein, trifft sich die MTV-Familie gerne vor dem Fernseher. Per Live-Stream an kleinen Fernsehgeräten, die den Sportlern zur Verfügung gestellt werden, können sich diese selbst beobachten. „Muss ich mich schneller strecken?“, ist nur eine der häufig genannten Fragen, „alles wird besprochen!“ Voller Vorfreude blickt die ambitionierte Jung-Sportlerin auf die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften am kommenden Sonntag. Zuvor aber findet noch ein Lehrgang des Bundeskaders in Frankfurt statt. Und zu dem gehört Leni Reithofer schon heute, eine Tatsache, die sie sichtbar mit Stolz erfüllt!
Die Schulgemeinschaft wünscht Leni für die Zukunft alles Gute und noch viele Siege und schöne Erfahrungen. Dass die junge Dame bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in Mutterstadt sowohl im Einzel als auch im Synchron den ersten Platz erzielte, freut alle sehr.
Autorin: Claudia Römer