Ein Kängurubeutel voll Mathematik und Siegerinnen und Sieger

Wieder einmal Kängurus in der Gemarkung Hargesheim gesichtet! Dass diese possierlichen Tiere auf ihren fragil wirkenden Hinterbeinen geschwind durch die Fauna Neuguineas und Australiens hüpfen, weiß man, aber sie in dem kleinen Ort am Gräfenbach zu sehen, verwundert denn doch.

Die hier gemeinten Kängurus erscheinen jedes Jahr gemeinhin zur Zeit des sogenannten Känguru-Wettbewerbs im Frühjahr vermehrt in Schulen und hinterlassen dabei ihre Spuren. Diese herrlichen Kreaturen haben ihren Namen einem weltweit bekannten Mathematik-Wettbewerb verliehen, dem „Kangourou des Mathématiques“. 450 Schülerinnen und Schüler der Altersstufen 5 bis 10, gern gesehen sind auch die Jahrgangsstufen 11 und 12, nahmen am 18. April an der inzwischen 30. Auflage dieser mathematischen Multiple-Choice-Challenge interessiert und neugierig teil. Dabei griffen sie hier besonders auf ihr Knobeltalent zurück, das sie durchaus knifflige Aufgaben richtig lösen ließ.

Kinder und Jugendliche an die Mathematik heranzuführen, ihnen den Spaß daran zu vermitteln und sie für diverse logische Strategien zu begeistern, ist das erklärte Ziel dieser Challenge. Gerade das strukturierte Denken und selbstständige Arbeiten allein und gemeinsam mit den Klassenkameraden wollen frühestmöglich geweckt und gefördert werden und so gelingt es den jungen Menschen, eigenverantwortlich innerhalb von 75 Minuten je 24 durchaus anspruchsvolle Aufgaben in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen in den Stufen 5 und 6 und je 30 in den Altersgruppen 7/8, 9/10 sowie 11 bis 13 zu bearbeiten. Die häufig konstatierte Angst vor mathematisch komplexen Aufgaben wird aufgebrochen oder durch den eher spielerischen Charakter der Herangehensweise ein wenig in den Hintergrund gerückt. Die Schwierigkeitsstufen fokussieren die Grundfertigkeiten aus dem Unterricht, ein intensiveres Eintauchen in das Erlernte und den kreativen Umgang damit bis zu einer Reihe von Fragestellungen, deren Hauptaugenmerk auf einer gewissen Pfiffigkeit und dem gesunden Menschenverstand liegt. Mathematische Inhalte und Lösungswege ansprechend zu präsentieren und zu trainieren, ist ein ebenso bedeutsamer Aspekt.

Reines Pauken bleibt auf diese Weise außen vor. Schüler dürfen sich dazu eingeladen fühlen, ihre Überlegung nicht exakt Schritt für Schritt aufzeichnen zu müssen, wodurch die Attraktivität der Auseinandersetzung deutlich erhöht wird. Gedankenspiele und Knobeleien gewinnen an Bedeutung. Eine Aufgabe für die Klassenstufe 7/8 lautet etwa: Nicos Opa hat Ravioli gemacht. Nico hat sie so auf 6 Teller verteilt, dass auf allen gleich viele Ravioli sind. „Jeder sollte erst einmal eine kleinere Portion bekommen“, sagt Nicos Oma und nimmt von jedem Teller 3 Ravioli wieder herunter. Nico stellt fest: „Du hast insgesamt so viele Ravioli heruntergenommen, wie vorher zusammen auf 2 Tellern lagen.“ Wie viele Ravioli liegt nun auf jedem Teller? A) 4, B) 5, C) 6, D)7 oder E)8?

Etwa fünf Prozent aller teilnehmenden jungen Leute durften sich über einen der begehrten Preise freuen, von Experimentierkästen angefangen bis hin zu mathematischen Puzzles, die dreierlei in sich vereinen: Einerseits sind sie intellektuell anspruchsvoll, andererseits fördern sie Kreativität und soziales Verhalten. Hinzu kommen Urkunden und Broschüren. Unter allen Teilnehmenden konnten sich vor allem Nino Enders (5d), Melina Martins Spira (5d), Mats Lino Madry (5f), Benedikt Walg (6b), Elias Langer (6c), Pius Enders (6e), Lara Winkler (7a), Lenja Daum (7a), Benjamin Kaiser (7b) und Josua Eyer (MSS 12) durchsetzen, die neben ihrer Urkunde und dem traditionellen „Spiel für alle“ für ihre zweiten und dritten Plätze ausgezeichnet wurden. Ein besonderer Preis ist das Känguru-Shirt, das in diesem Jahr sogar zweimal vergeben werden konnte: Nora Tönges (6e) und Josua Eyer konnten in ihrer Altersstufe einen besonders großen Känguru-Sprung erzielen. Dabei handelt es sich um eine Serie aufeinanderfolgender korrekt gelöster Aufgaben.

Die Schulgemeinschaft, hier sei stellvertretend Lehrerin Alexandra Stillert als Hauptverantwortliche genannt, gratuliert allen Schülerinnen und Schülern herzlich und bedankt sich für die Teilnahme.

Nächstes Jahr um den 20. März herum wird man voraussichtlich wieder besonders viele Kängurus rund um Hargesheim wahrnehmen.

https://www.mathe-kaenguru.de/chronik/aufgaben/index.html

Autorinnen: Alexandra Stillert/Claudia Römer