Am Montag der letzten Oktoberwoche begann unsere Reise zur Bildungs- und Begegnungsstätte Heiligenhof nach Bad Kissingen (Bayern). Unsere Gruppe bestand aus Schülerinnen und Schülern des Geschichts-, Sozialkunde- und Deutsch-Leistungskurses der MSS 12.
Dort angekommen, nahmen wir an einem Seminar über die Veränderungen in Politik und den internationalen Beziehungen – historisch und aktuell“ teil. Gleichzeitig befanden sich junge Erwachsene einer Schule aus Krefeld und des Samuel-von-Brukenthal-Gymnasiums aus Hermannstadt in Rumänien teil. Am ersten Abend wurden wir über die Gedenkstätte Buchenwald informiert, wobei auch die Gründe der Erreichung von Konzentrationslagern eruiert wurden. Auf der Busfahrt in die Stadt Goethes und Schillers in Thüringen am nächsten Morgen hielt unser Dozent Ulrich Rümenapp (Bildungsmanager) von der Stiftung Sudetendeutsches Sozial- und Bildungswerk einen Vortrag über Bad Kissingen, die Region und eben Weimar. Herr Rümenapp leitete auch unsere Führung durch die Stadt an der Ilm und zeigte uns historische Plätze wie etwa das Schiller- und Goethehaus am Frauenplan. Nachmittags fuhren wir zur Gedenkstätte auf dem Ettersberg und erhielten einen umfassenden und interessanten Rundgang über das Gelände. Durch dessen Dauer blieb uns leider keine Zeit für die Besichtigung des dortigen Museums mit Exponaten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Dennoch konnten wir Orte sehen, die normalerweise weniger besucht werden. Die Eindrücke an diesem Ort des Grauens werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Am darauffolgenden Tag hatten wir die Gelegenheit, unsere Erfahrungen auszutauschen und den Besuch zu reflektieren. Anschließend erhielten wir von Rudolf Graf, Ulrich Rümenapps Kollegen, eine ausführliche Präsentation über die Europäische Union: gestern – heute – morgen, die Idee der europäischen Integration, die Erweiterungen und vertraglichen Vertiefungen der EU und deren Institutionen, Funktion und Zuständigkeiten. Nachmittags und am Donnerstag konnten wir das erworbene Wissen anwenden und vertraten als Außenminister in einem Rollenspiel die Mitgliedsstaaten der EU. Dafür versorgte man uns mit Informationen über den politischen und wirtschaftlichen Zustand des Landes und vertraten diese im Rat der EU. Abschließend diskutierten wir über die Einführung einer gemeinsamen Armee und über den europäischen Umgang mit dem Thema Migration. Hierbei wurden die unterschiedlichen nationalen Perspektiven deutlich und wir mussten in einen intensiven bi- und multilateralen Austausch eintreten. Danach erfolgte die Abstimmung, die je nach Gewicht einstimmig oder nach der Mehrheit entschieden wurde. Am Freitagmorgen fand eine Reflexion statt, bei der wir uns in Lob und Kritik üben durften. Zudem verabschiedeten wir uns von unseren neuen Freunden aus Rumänien und Krefeld. Trotz der intensiven Arbeitsphasen und anstrengenden Tage konnten wir viele neue Kontakte knüpfen und abends oft lange zusammensitzen und auch unsere Gemeinschaft stärken.
Autorin: Sina Busch/Claudia Römer