Ein herrlicher Abend voller Musik und Poesie beschenkte die Menschen, die der Einladung der Musikschaffenden an der Alfred-Delp-Schule in die festlich geschmückte Aula gefolgt waren. Schon die Atmosphäre des von Kerzen beleuchteten Raumes ließ ein Wohlgefühl aufkommen, dem man sich gerne überließ.
Den Anfang gestalteten die Mädchen und Jungen der beiden Orientierungsstufen-Chorklassen unter der Leitung der verantwortlich zeichnenden Lehrerinnen Nora Hillen und Bettina Schneider. Ihrem Liebreiz erlag der Zuhörer von der ersten Minute an, wussten ihre vorgetragenen Lieder „Zumba, zumba, welch ein Singen“, „Il est né, le divin Enfant“ und „Kommet ihr Hirten“ zu begeistern. Aus Spanien, Frankreich und Böhmen originär stammend, trafen sie direkt ins Herz und ließen das Geheimnis der Advents- und Weihnachtszeit aufleuchten. Im Anschluss daran bot Siebtklässlerin Emma Thiesen (7b) Giuseppe Verdis „Gefangenenchor“ überzeugend am Klavier dar, bevor ihre Mitschülerinnen Laureen Fröhlich und Malu Scheffer mit Theodor Storms Gedicht „Knecht Ruprecht“ gekonnt zu Robert Schumanns gleichnamigem Musikstück überleiteten. Auch dieses intonierte Emma gekonnt und mit viel Feingefühl. Ihr folgte Mark Niehaus (10b), Mitglied des LandesJugendOrchesters, der mit seiner Viola und in Begleitung seiner Lehrerin Sun-Young Kang-Mäder (Klavier) sein großes musikalisches Können unter Beweis stellte. Er brillierte mit Tomaso Albinonis „Adagio“ und Lucia Dallas „Caruso“. Das, was diese beiden jungen Künstler an Esprit aufzeigten, sie gewährten einen tiefen Blick in ihre Seele, griff Achtklässlerin Amelie Wolf (8a) mit ihrer Interpretation des „La valse d’Amélie“ von Yann Tiersen auf. Ihr Spiel auf dem Klavier zeugte von einem hohen Maß an Sensibilität und musikalischem Vermögen. Mit Merle Faus (9a), Mitglied des LandesJugendOrchesters, zeigte eine weitere hochtalentierte Schülerin ihr Können. Ludwig van Beethoven hätte sich sicherlich über ihre Darbietung der 1799 erstmals veröffentlichten Sonate Nr. 10 G-Dur, op. 14, Nr. 2, 1. Allegro sehr gefreut. Dass sie neben der Geige auch das Klavier meisterlich zu spielen vermag, präsentierte die junge Frau eindrücklich. Diese Perfektion und Hingabe konnte auch Olivia Delzeith (MSS 11), ebenfalls Mitglied des LandesJugendOrchesters, an ihrer Harfe unter Beweis stellen. Wie sie die Saiten ihres Instrumentes zum „Singen“ brachte, faszinierte und zeigte ihr hohes Niveau. Francoise Joseph Nadermanns „Sonate“ und Alphonse Hasselmans „Petite Valse op. 25“ ließen eine Ahnung des himmlischen Gesangs aufkommen. Komplettiert wurde dieser großartige Konzertabend durch Thomas Zerr, Schüler der 7a, der Joseph Freiherr von Eichendorffs „Weihnachten“ zu Gehör brachte, den Schülerchor unter der Leitung von Bettina Schneider, mit „Jingle Bell Rock“ und „Last Christmas“ zwei bekannte Songs singend, Antonio Vivaldis „Konzert G-Dur ,alla rustica‘“ (Presto, Adagio und Allegro), gespielt von Merle Faus (Violine), Carmen Braun (Viola), Michael Faus (Cello) und Hans Faus (Klavier), Nele Meyer fiel krankheitsbedingt aus, und die stimmgewaltigen Chorklassen, die mit „Hört der Engel helle Lieder“, „Rise up Sheperd“ und „Feliz navidad“, unterstützt durch Michael Faus an der Gitarre und Martin Müller am Cajon, aufhorchen ließen. Ein besonderes Highlight jedoch bot der erstmals agierende Lehrer-Eltern-Projektchor mit Bettina Schneider an seiner Spitze und begleitet von Susanne Schnörr am Klavier mit seiner Interpretation von Felix Mendelssohns „Hark! The Herald Angels sing“ und John Rutters „Christmas Lullaby“. Dass sich die Mitwirkenden erst zweimal im Vorfeld getroffen hatten, hätte niemand für möglich gehalten, der sie hören durfte. Als dann noch die Chorklassen hinzustießen und Solist Sven Unger gemeinsam mit dem Projektchor „The first Noel“ anstimmte, war Weihnachten mitten im Raum und ganz deutlich fühlbar. Marc Häberlin, stellvertretender Leiter der Realschule plus, hatte Recht damit, dass das Konzert eine „kleine Auszeit“ aus der Hektik des Alltags böte, waren das zusammengestellte Programm und das hohe Niveau der Beteiligten doch ein wirklicher Genuss für die Sinne. Georg Friedrich Händels wunderbares „Tochter Zion“ lud am Ende alle dazu ein, einzufallen und dem Konzert den krönenden Abschluss zu schenken.
Der Erlös des Abends geht an die Reiner Meutsch Stiftung „Fly & Help“, mit deren Hilfe eine „zweite Alfred-Delp-Schule“ in Ruanda entstehen wird.