Friedensaktion Kerze
Ein Zeichen für die Hoffnung
Kreativ und kritisch gehen viele an unserer Schule mit Herausforderungen um. Und Herausforderungen gibt es genug, nicht nur beim Lehren und Lernen: Der Krieg, der seit dem 24.Februar täglich neue Opfer fordert, produziert auch täglich neue Bilder des Schreckens. „Ich habe zuviele kaputte Bilder im Kopf!“ Das sagt Bogdan, 17 Jahre. Er ist mit seiner Mutter aus der Ukraine geflohen und lebt jetzt in einer Unterkunft für Geflüchtete. Kaputte Bilder im Kopf können blockieren. Sie können aggressiv machen oder depressiv. Es braucht viel Zeit und oft auch therapeutische Hilfe und Seelsorge, bis kaputte Bilder verarbeitet werden und nicht mehr schaden.
Auch die Schülervertretung der ADS hat sich in Zusammenarbeit mit der Schulseelsorge überlegt, kreativ und kritisch mit dieser Situation umzugehen. Kurz vor den Osterferien kamen Schülerinnen und Schüler zu einer Aktion auf dem Schulhof zusammen, um klar zu machen: Wir sind solidarisch mit den Menschen in der Ukraine. Wir wollen, dass dieser Krieg aufhört! Bei der Aktion Kerze sind zwei Bilder entstanden: Eine Kerze, die erloschen ist. Sie ist Zeichen der Trauer und Hoffnungslosigkeit. Und eine Kerze, die brennt. Sie steht für die Hoffnung auf Leben – über den Tod hinaus.
Als Christen halten wir fest an der Hoffnung, dass Gottes Liebe stärker ist als der Tod. Wir halten fest and der Hoffnung, dass ein gerechter Friede möglich ist, auch in der Ukraine. Es braucht kreative und auch kritische Stimmen, um diese Hoffnung glaubwürdig zu vertreten. Deshalb danke ich allen, die sich für die Aktion stark gemacht haben: Maurice Erbach und Mara Bergmans von der SV und Timo Tönges, der die SV begleitet hat. Danke sagen wir den Schülerinnen und Schülern, die trotz Regen zusammenkamen für das Foto. Und ein dickes Lob an das Technik-Team: Armin und Adrian Rahmani und Melvin Mühleis, sowie unsere Hausmeister!
Wir werden vermutlich noch viele kreative Ideen brauchen, um den „kaputten Bildern“ entgegen zu wirken, die der Krieg erzeugt. Auch für diesen Weg gilt: „Gottes Kraft geht alle Wege mit“ (Alfred Delp).
Susanne Storck, Schulpfarrerin